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Reihe: Siedlungshaus sanieren #3/6

Ein Abdichtungssystem aus Schlämme, Bitumen und Perimeterdämmung schützt den Keller des Siedlungshauses Sonnenwalder Weg vor eindringender Feuchtigkeit und baut Tauwasserniederschlag vor. (3/6)

Die Arbeiten erfolgen Naß-in-Naß, also zwei Schichten unmittelbar aufeinander

Als eine der ersten Arbeiten bei der Sanierung dieser Doppelhaushälfte wird der Keller trockengelegt. Der erste Schritt war dabei das Erneuern der Horizontalsperre gegen aufsteigendes Wasser von innen – danach werden die Kellerwände auch von außen abgedichtet und gedämmt. Um den Keller auch vor seitlich drückendem Wasser aus dem Erdreich zu schützen, muss auch in der vertikalen Ebene abgedichtet werden.

Dazu wird ein Abdichtungssystem, bestehend aus Dichtschlämme, Bitumendickbeschichtung und Perimeterdämmung von außen auf die Kellerwänden aufgebracht. Ein solcher Aufbau kommt heute häufig bei Neu- aber auch bei Altbauten zum Einsatz. Unabhängig vom Material schützt man die Kelleraußenwände stets von der Unterkante der Bodenplatte bis knapp über die spätere Gelände-Oberkante.

Wirksamer Schutz gegen Nässe

Bevor die neuen Abdichtungsschichten aufgetragen werden, muss man die Wände erst einmal von alten Anstrichen, Putz- und Mörtelresten befreien.

Erst danach wird mit dem Auftrag der Dichtschlämme begonnen. Dichtschlämme besteht aus zementgebundenem Trockenmörtel, dem Kunstharzzusätze beigemischt sind. Dadurch reagiert das Material auch flexibel auf Temperaturschwankungen. Mit der anschließend aufzutragenden Bitumenbeschichtung bildet die Dichtschlämme einen wirksamen Schutz gegen eindringendes Wasser. Da eine Bitumenbeschichtung nach einer ebenen und festen Oberfläche verlangt, bildet die Dichtschlämme so auch gleichzeitig einen optimalen Haftuntergrund für die schwarze, aus Erdöl gewonnene Masse. Nach dem Austrocknen entsteht so eine geschlossene, am Untergrund fest haftende Bitumenhaut von 3 bis 4 mm Dicke.

Wärmedämmung gegen Tauwasser

Hat man die Kellerwände sowieso schon freigelegt und neu abgedichtet, sollte man keinesfalls auf eine ausreichende Wärmedämmung verzichten. Damit wird nicht nur wertvolle Heizenergie gespart. Sind die Kellerwände nämlich gut von außen isoliert, hebt das ihre raumseitige Oberflächentemperatur an. Fehlt der Wärmeschutz, muss auf den kalten Bauteilen mit Tauwasserniederschlag gerechnet werden.
Die Dämmung muss natürlich wasser- und druckbeständig sein. Daher verwendet man für eine Kelleraußenwanddämmung in der Regel geschlossenporige Hartschaumplatten. Das Verlegen der Hartschaumplatten – die noch mit einer Schutzfolie versehen wurden – bildet den Abschluss des Abdichtungs- und Dämmsystem an den Kelleraußenwänden. Die Baugrube kann anschließende wieder verfüllt werden.

Bei dem hier verwendeten System ist es unbedingt nötig, alte teerhaltige Abdichtungen komplett vom Mauerwerk zu entfernen. Die bitumenhaltige Abdichtung und die Grundierung können sonst nicht in das Mauerwerk eindringen und die 100% Abdichtung kann nicht garantiert werden.


doit-tv Video-Tipp

Die typischen Arbeitersiedlungen aus den 20er und 30er Jahren bestehen meist aus ländlich geprägten, einfachen Doppelhäusern auf großen Grundstücken. Auch das Ehepaar Marschelewski fand Gefallen an einem alten Arbeiterhaus aus dem Jahr 1938. Neben dem Umbau und neuem Grundriss ist das oberste Ziel der Baumaßnahmen das Einsparen von Energie. Die Bauherren und der Architekt wollen gemeinsam beweisen, dass auch Altbauten energetisch wirksam saniert werden können.

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Reihe: Siedlungshaus sanieren
1. Arbeiterhaus wird Energiesparhaus
2. Kellerabdichtung von innen
3. Kellerabdichtung von außen
4. Dachausbau und neue Deckung
5. Dachdämmung von innen
6. Blowerdoor-Test: Gebäudehülle abdichten
7. Kellerboden sanieren und dämmen

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